Einige Anmerkungen zum Buch
"Biographisches Handbuch
für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849-1867"
von Bernd Haunfelder (1994)
In diesem
Handbuch findet sich auf Seite 187 folgender Eintrag:
Olawski, Eduard, *um 1800
Abgeordneter 1849 (Wahlkreis I/Posen; Pole)
Professor in Lissa i. Pos. Ebd. Gymnasiallehrer
1874 Ruhestand.
Hierzu habe ich folgendes anzumerken:
- "Olawski": Diese Schreibweise taucht nur zweimal in Eduards
Büchern auf, nämlich in "Der Vokal in den Wurzeln deutscher
Wörter" und in "De discrimine, quod inter populare Atheniensium
imperium et inter publica Romanorum instituta intercessit", wobei aber
letzteres Buch komplett auf latein geschrieben wurde. Sein Name erscheint hier
deshalb als "Eduardo Conrado Olawskio" (im Lateinischen gibt es kein
"y").
- "geboren um 1800": in der "Festschrift zur
350jährigen Jubelfeier des königlichen Comenius-Gymnasiums zu Lissa"
findet sich der Hinweis:
Eduard Konrad Olawsky, geb. in Brieg,[...] Er starb am 26.Oktober 1879
in Guben im 75.Lebensjahr
woraus sich errechnen läßt, daß er 1804/1805 geboren ist. Sein genaues
Geburtsdatum ist der 26.11.1804.
- "Pole": Hierbei handelt es sich keineswegs um die Bezeichnung der
Nationalität, wie ich ursprünglich angenommen hatte, sondern eher um eine Art
Fraktionszugehörigkeit. Politische Parteien im heutigen Sinne existierten damals
noch nicht, jedoch gab es politische Lager, denen sich die Abgeordneten verpflichtet
fühlten. (Ich danke in diesem Zusammenhang Bernd Haunfelder, der mir diesen Begriff
in einem Telefongespräch erklärte.)
- "Ruhestand 1874": Eduard Olawsky verließ am 1. Juli 1874
Lissa. Hierzu steht im Lissaer Schulprogramm von 1875:
Zu Michaelis v. J. trat der älteste Lehrer der Anstalt, Professor
Eduard Olawsky, in den
Ruhestand, nachdem er bereits am 1. Juli die Stadt verlassen und uns
dadurch der Möglichkeit
beraubt hatte, unsern Gefühlen bei der Trennung von unserm
ältesten Collegen einen
Ausdruck zu geben. Doch wird ihn - wir sind dessen gewiss - das
Bewusstsein von dem, was er der
Anstalt gewesen, auch ohne Kundgebungen von Anderen bis in sein
spätes Alter begleiten.